UNITE ist eine Rauminstallation, die
sich auf der Basis einer intensiven Auseinandersetzung, sowohl mit dem globalen
als auch dem europäischen und speziell mit dem deutschen Zeitgeschehen, in
malerisch und architektonisch umgesetzter Form verstanden sehen will. Inhaltlich
gründet sich die Installation auf dem Ruf nach Freiheit und Vereinigung, wiewohl
sie sich auch als Zeitdokument zur Befindlichkeit der Weltsituation zum Ausgang des
zwanzigsten Jahrhunderts darstellen möchte. Die Formauswahl zu dem Installationsprojekt UNITE, ein 12-eckiges, gleichseitiges Polyeder, erfolgte nicht spontan, sondern
UNITE · 12-seitiges
Polyeder · 170x1600 cm · je 170x125 cm · 1992-1994
Prisma-Haus-Berlin 1998-1999
entwickelte sich
infolge der ständigen Beschäftigung mit der Form von Bildträgern im Laufe der Jahre.
Ausgehend von seriell aneinander gereihten Bildtafeln und deren Permutation, begann sich
der Künstler mit der Form des Triptychons zu beschäftigen, welche von 1986 bis 1990
bestimmend für seine Arbeit war. In einer Zwischenphase, in der wieder auf einzelne
Bildtafeln zurückgegriffen wurde, entstanden reliefartige, fast dreidimensionale
Arbeiten. Der Weg zur Rauminstallation war geebnet.
Acryl, Synthetikkleber, Zement, Blattsilber, Pariser Oxyd, Calium Sulfuratum, Ölkreide auf Holz
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Die oben
beschriebene inhaltliche Beschäftigung mit dem Thema UNITE führte formal zunächst zu
einer Kreiskonstruktion, die wiederum, zum Teil aus praktischen Überlegungen heraus,
zugunsten eines Polyeders umgestattet wurde. Die nächste Entscheidung galt der Bestimmung
entweder einer konvexen oder konkaven malerischen Bearbeitung der Bildträger. Während
das Gesamtbild bei einer konkaven Installation mit einem Rundblick erfaßbar wird, lassen
sich bei der konvexen nur Teilstücke erfassen und erzwingen bei dem Betrachter eine
weitaus größere Aktion, d.h. das Gesamtwerk muß gehend" erarbeitet werden,
wobei fortwährend eine Interdependenz von bereits gesehenen, gegenwärtigen und neu zu
entdeckenden Bildausschnitten stattfindet.
Diese Situation
entspricht genau der Intention des Künstlers, der dadurch die teils rhythmische, teils
gebrochene, jedenfalls auch diagonal aufstrebende und zusammenführende malerische
Beschreibung des Vorganges Vereinigung„ evozieren will. Die Faktoren Zeit und
Raum kommen dabei gleichermaßen zum Tragen. Die Kompliziertheit des realen Vorganges wird
zusätzlich durch Benutzung unterschiedlicher Materialien und Malweisen, sowie durch den
Einsatz konstruktiver Elemente und Symbole dargestellt. Um schließlich der sehr kompakten
Installation eine gewisse Leichtigkeit zu geben, soll das Objekt mit Hilfe einer
Alurahmenkonstruktion freischwebend installiert werden.
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